Gute Vorbereitung steigert die Chance, den Führerschein zurückzubekommen

Vorladung zum „Idiotentest“: ein Horror für jeden Autofahrer! Normalerweise muss einiges vorgefallen sein, bevor man die Fahrerlaubnis verliert und zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung, kurz MPU, zitiert wird. Aber mit etwas Pech kann es letztendlich jeden treffen.

„Ein einziger Ausrutscher kann im schlimmsten Fall genügen und die MPU ist fällig“, berichtet Fahrlehrer Martin Pohl, der die diskriminierende Bezeichnung „Idiotentest“ bewusst nicht benutzt. „Einen Bekannten von mir hat es damals auf dem Fahrrad erwischt. Nach einer feucht-fröhlichen Party wollte er sich nicht mehr ans Steuer setzen und radelte stattdessen los – mit fast zwei Promille im Blut! Dass er so natürlich eine schwere Verkehrsgefährdung darstellt, war ihm in seinem Zustand nicht bewusst. Er fuhr Slalom, verursachte einen Auffahrunfall, und der Führerschein war weg.“

Nach Alkoholfahrten ab 1,1 Promille, Fahrten unter Drogeneinfluss oder bei 18 Punkten in Flensburg wird der Führerschein entzogen und zu seiner Wiedererlangung eine MPU angeordnet. „Gute Vorbereitung ist dann das A und O“, weiß der Inhaber der Fahrschule Pohl, „abgestimmt auf das jeweilige Delikt. Alkohol- und Drogenprobleme muss man unbedingt vorher in den Griff bekommen. Da hilft kein Schönreden: Medizinische Tests beweisen, ob in den letzten Monaten Drogen- oder erhöhter Alkoholkonsum vorlag.“

Solange kein Alkoholismus diagnostiziert wurde, ist ein Gläschen Bier ab und zu nicht verboten – aber der Prüfling muss beweisen, dass er seinen Alkoholkonsum unter Kontrolle hat. Illegale Drogen dagegen sind natürlich absolut tabu. Ganz wichtig ist, das eigene Fahrverhalten, das zum Führerscheinentzug geführt hat, kritisch zu reflektieren.

„Schwere Verstöße im Straßenverkehr weisen eigentlich immer auf persönliche Probleme hin. Und die muss man sich eingestehen“, rät Martin Pohl. „Dann wird eine Prüfung der Fahreignung zur Chance, das eigene Verhalten dauerhaft zu ändern. Und wer zeigt, dass er seine Fehltritte eingesehen hat und es in Zukunft wirklich besser machen will, sollte die MPU eigentlich bestehen.“ Noch besser ist natürlich, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Wer das eigene Fahrverhalten ändern will, kann ein Führerschein-Aufbauseminar (ASP) belegen – und damit sogar Punkte in Flensburg abbauen.